Ein Blick in die Geschichte
Das Dorf gehörte 1433-1655 zu den Herren zu Lichtenhain, dann zu derer von Brand.
Der 30-jährige Krieg tobte auch in Schleifreisen. Die Bewohner flüchteten in die Wälder, weil ein kroatischer Söldner die Pest eingeschleppt hatte. Im Kirchenbuch ist aber nichts weiter vermerkt. Es weist große Lücken auf. Die Schleifreisener Bauern sollten mehr Fronarbeit beim Lehnsherren Valentin von Lichtenhain aus Gleina leisten. Aber die Schleifreisener Bauern waren schon immer ein streitbares Volk und weigerten sich. Sie führten einen Fronprozess gegen den Lehnsherren von Gleina am zuständigen Hofgericht Jena (1618 - 1621). Am Ende des Prozesses stand ein Vergleich zwischen beiden Parteien. Die jährliche Fron und Ordnung wurde zwischen den Einwohnern der Gemeinde Schleifreisen und der Familie von Lichtenhain so aufgeteilt, dass die streitbaren Schleifreisener einverstanden waren. Seit 1846 zahlten die Schleifreisener keine Frongelder und forderten die kostenlose Abschaffung. 1856 zahlten sie nach langem Streit 300 Taler Abstand und brauchten danach keine Abgaben mehr zu leisten.
In dieser Gemeinde lebten die Bürger schon vor vielen Jahren von den Produkten, die sie aus den großen Wäldern gewannen. Es gehörte dazu die Bäume zu fällen und zu Tal zu schleifen. Die andere Hälfte des Ortsnamens kommt von der Kein- und Pechgewinnung. Dazu musste man die Bäume einritzen oder reißen. Beides zusammen ergibt Schleifreisen.